Der Kupferstich ist eine Tiefdrucktechnik. Die mit Stichel und anderen Werkzeugen in die Kupferplatte eingeschnittenen Vertiefungen werden mit Spezialfarbe gefüllt und unter hohem Druck auf angefeuchtetes Büttenpapier übertragen. Hierbei kommt eine Kupferdruckpresse von Axel Fries zum Einsatz.
Erich Stahl führt die Tradition des Kupferstichs zu moderner Ausdrucksform. Er überwindet die Starrheit der Linie und verleiht seiner Arbeit Leichtigkeit, Größe und Atmosphäre. Der Stichel tanzt.
Technische Entwicklungen wie die Mehrfarbigkeit in einem Druckvorgang, die Integration plastischer Elemente, der Etagendruck und Kombinationen mit Materialeinbettungen öffnen dem Kupferstich seine malerische Dimension.
Die Farbzeichnung erhält durch die Feinheit der Ausführung eine malerische Dimension. Themen sind der Mensch in seiner technischen Welt, die die ursprüngliche natürliche Umgebung zur Randerscheinung werden lässt.
Fetzenbilder entstehen collagenhaft aus Resten der Druckgaze, die zur Entfernung der überschüssigen Farbe beim Kupferdruck verwendet wird. Es kommen andere Straßenfundstücke wie
Kronkorken, Bleche, überfahrene Tiere hinzu.
Ein- und mehrfarbige Linolschnitte leben von den eingeschnittenen Formen und der Kombination der Farben. Bäume strecken ihre Äste wie Hände in den Himmel einer technisierten Welt. "Die Kettensäge wird zum Aufschrei des Baumes." Es entstehen in der Regel großformatige Arbeiten.
Die Kordelzeichnung ist eine technische Erfindung von Erich Stahl aus den 1950er Jahren. Hierbei wird eine Kordel in Tusche eingetaucht und als Zeichenmittel verwendet. Die Beweglichkeit der Kordel verleiht der Zeichnung Freiheit.
Das Malen mit Acryl erfolgt in der Regel auf Holzuntergründen, nicht selten als freigeschnittene Form. So erheben sich grinsende Flatter in die Lüfte der künstlerischen
Welt.
Die Zeichungen mit Kugelschreiber entstehen unterwegs: auf dem Weg zur Arbeit (Bahnbücher), im Alltag (Zwischendurchbücher), im Urlaub, auf Reisen. In der Ruhe des Ateliers kommen Tuschezeichnungen hinzu. Es entstehen Welten skuriler Akteure und Tiere.
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Titelfoto: Felix Schöppner
Fotografie: Felix Schöppner / Monika Motsch / Dietmar Funck / wORT+Bild Atelier Branko Stahl (Literatur + Kunst + Menschlichkeit)